Wenn s einem am 1. August schüttelt …

Öite Zwouguscht (2. Ouguscht)
Oder: Grillitarie.
Hasch zerscht gmeint, d Migros sig musikalisch worde,
es heissi: Grill-it-Arie. Je nu: 
Grill-it-Arier wär ja no grüüsiger.

Dä patriotisch Ur-Schtou geschter / vo hunderttuusig Erscht-Ouguschter
Das Knall-und-Rouch – Petarde-Fescht / mit Cholegrill-Fettarte-Pescht.
Im Grab, da seit dr Täll zum Schiller: „Träjh di nid um und schiil zum Täller.“
Und dänkt sech ab sim Grilli-Vouk: Das isch kes Tälle-Willi-Grouk,
Was dihr am Erscht-Ouguscht und -Mai heit: Frässe / cha me nid mit Freiheit mässe.
So tobe Söi, vo mir us Veh / für das z gseh, gitt s es Virus meh.

Im übrigen habe ich zu Corona noch keinen neuen Text gemacht, die Situation ist ja von selber so grotesk, dass sie kaum mehr literarsatirisch zu toppen wäre.

Nicht neu ist das fortschreitende Überschreiten der Artengrenzen durch den Menschen, in der Gentechnologie wie auch bei den Lebensräumen, was mit aller Wahrscheinlichkeit auch der Grund für die neuste
Pandemie ist. Von einer früheren stammt der folgende Text
(nach Mani Matter):

dr Chrützfäld-Jakob und ds Babettli / hei ufem Chuchitaburettli
e fastfood gfrässe, ’s isch zum ggöisse / Mc-Vegi-Burger hett dä gheisse

druufabe isch de zersch ds Babettli / druuf gchlätteret uf ds Taburettli
und Chrützfäld-Jakob, wo süsch zaagget / isch tifig tifig drunder gschnaagget

de hett vo obe här ds Babettli / sis Tiermähl gchlopft uf ds Taburettli
bis dass dr Chrützfäld-Jakob topplet / so lutt hett undenufe topplet
und grüeft: „hehe, Frou Meyer, machet / de ds Fleisch nid z tüür !“,
du hei si glachet
und är isch obe gsi, äs unde / und ds Schpiil hett disewääg schtattgfunde

vowäge grad so i däm Schpiili / wi z grächtem, Bischpiil gitt es viili,
isch jede, dadrfür wird gchrampfet, / gärn dä, wo Billig-Mönü mampfet

es isch nid jedes wi ds Babettli / so harmlos mit Tiermähl und -fettli
drumm lueget, dass wi Chrützfäld-Kobli / gäng eine ungenufe toppli

i wett fasch säge: d Wält wär freier / we meh würd grüeft:
meh Freilandeier !

 

Von bundesdeutschen Staus und Ampeln

Eine geschüttelte Geschichte in drei Fortsetzungen
und einer geopolitischen Anmerkung 

1) Tut das Schienen-Gleis bei Rastatt* rosten
Nimm das gute alte Ross statt rasten

* Die Bahnlinie Karlsruhe – Basel war wegen einer Gleisabsenkung bei Rastatt längere Zeit gesperrt, was vor allem für den Güterverkehr dramatische Auswirkungen hat.

2) Nachdem wenigstens die Strecke wieder in Betrieb ging, folgte im Norden die nächste Verkehrs-Panne mit abbrechenden Autobahnrändern.
Deutschland kommt auch sonst nicht zur Ruhe, weil neuerdings sogar die Politik zur ampelblinkenden Baustelle wird. Drei Tage vor den Zaunpfahlwinke-Wahlen in Niedersachsen:

Kaum ist die Bahn gebaut – oh Ahnen ! –
sacken ab die Autobahnen.
Ein Sinnbild. Nach den Wahlen fein
fürchten alle ampel-fahlen Wein.
Mal sehen, was die Sachsen wollen,
welche Wählerwillen wachsen sollen.
„Politik ist“, seufzt Frau Merkel, „fast
noch schwieriger als Ferkelmast“.

3) Nachdem die Bonner Sieger im vertrackten
Niedersachsen wieder niedersackten,      
da fragt sich: Ist die Kanzlerin
weiterhin als Kanzler in ?
Und ob sie nicht als Hampel-Ange-
la an dieser Ampel hange ?

Geopolitische Anmerkung
Krieg, Vertreibung, Elend, Flucht
zweifach elend verflucht,
wenn das Wahlvolk statt Gerechtigkeit
Geh-Rechtsigkeiten sucht.

Raupenleimring

Raupenleimring*

 Musst Du was auf „Laupen“ reimen
Dann gibt’s zum Glück das Raupen-Leimen.
Und so wird der Raupenleimring
Zum perfekten Laupen-Reimling.

 *Gegen Raupen
Nach dem ersten Frost im Herbst kriechen die ungeflügelten Weibchen des Frostspanners die Stämme von Obst- und Ziergehölzen hoch. In den Baumkronen legen sie ihre Eier ab. Daraus schlüpfen im Frühjahr die Raupen, welche an Knospen, Blättern, Blüten und jungen Früchten fressen. Der Raupenleimring ist ein gebrauchsfertiges biologisches Produkt auf Basis von Naturharz und vegetabilen Ölen auf Spezialpapier. Er wird am Stamm angebracht. Die hochkriechenden Weibchen bleiben auf dem Leimring kleben; der Lebenszyklus ist damit unterbrochen

Lieber i de Schlappe chegle als i bruune Chappe schlegle

Er lernte bei den Roma kegeln
und sie bei ihm die Komma-Regeln.
Was hilft wohl mehr zum Weiterleben,
an der Karriere-Leiter weben ?
Wohl dem, der  mitfühlt (- Komma -) , reift
und nicht gegen Roma keift:
Der Stammtisch mit dem Schweizer Bär
macht es manchem braven Beizer schwer.

Wer kann wohl in die Herzen schauen,
die mit üblen Scherzen hauen ?
Druck und Verletzung machen Wut,
Gegenwehr braucht wachen Mut.
Lieber mit den Roma kegeln
mit und ohne Komma-Regeln.

Verse bis 11.9.

In dieser Rubrik werden Ergebnisse meiner Passion für den geschüttelten Vers laufend veröffentlicht. Wenns dann mal zuviel wird, müssen sie vielleicht in ein anderes Gefäss umgeschütte(l)t werden.

11.9.15:
Von Ungarn bis nach Längenschachen – wer mag noch über Schengen lachen  ?

12./13.8.15, Fussball: Die von Spielerkauf- und Sportchef Fredy Bickel eigenhändig zum Titelkandidat ernannten Berner Young Boys sind mit 1 Sieg bei je 3 Unentschieden und Niederlagen in die Saison gestartet. Letztes Lowlight: Heimpleite gegen Aufsteiger Lugano. Weiss-Schwarz gewinnt, Gelb-Schwarz sieht nur noch schwarz.
Was für Geister ihn am Wickel bissen, das kann selber nur der Bickel wissen. Statt Riesen-Cracks beim Bahnhof Wankdorf nur Krisen-Racks im Wahnhof Bankdorf. Schtatt z tröime vo dr Meischter-Fiir mache d Läde dicht u d Feischter mir !

27.7.15: Alarm-Meldungen von der Shanghai-Börse. Finanz-Experten und Wirtschafts(Wachstums)Gurus kommen angesichts der weltweiten Entwicklungen in Erklärungsnot, der Boom- und Hoffnungs-Markt China trudelt, die Investoren versuchen noch rasch, ihre Gewinne vor dem Absturz ins Trockene zu bringen. Am meisten bluten wieder mal die kleinen Börsen-Neueinsteiger, welche von der Regierung in Peking zum Aktienkauf ermuntert worden waren … 
Börsen-Crashs und Waren-Resten: Die weissen sind die raren Westen

18.7.15 Stuckichrigu gewann den Bergchranzschwinget auf dem Weissenstein mit sechs Siegen (Gieu: Bernisch träf  für „Sohn“)
Bei der Hitze auf dem Weissenstein: Wer trinkt da nach dem Steissen Wein ? Wenn verliert dr Gieu vo Schtuckis mal ? Nur wenn man ihm die Muckis stahl
26.7.15: Es geht weiter mit Schwung am Berg. Auf dem Brünig verlor Ex-Schwinger-König Wenger Kilu nach 5 Siegen erstmals gegen Von Ah Benji:
D Volks-Seel tuet am Brünig choche, itz isch d Serie vom Chünig bbroche!
Nachtrag 12.8.: Wenger war seit dem Frühling an der Schulter verletzt. Aha, ihm tun die Achseln weh. Die kann man nicht bloss wechseln – aah !

17.7.15: Griechenland-Debatte im Deutschen Bundestag
Wenn einer dann noch Schäuble heisst und anderen auf’s Häuble scheisst

1.- xx.7.15
Guet wär i där Summer-Hitz e nasse, chüele Hummer-Sitz

16.7.15 Das Parlament schluckt die Vorgaben der EU …
(Bestätigung für Puristen: Richtig, ist kein echter Schüttelvers. Nur die Betroffenen werden durchgeschüttelt, vrgl.
Griechenland“, 9.7.)
Zu Kreuze nun die Griechen kriechen: Gesundet Ihr beim Kriechen, Griechen ?

Wieder mal ein Besuch draussen und drinnen, 2.7.15
Kein Anblick eines Hundes Bau’s: Stattlich ist das Bundeshaus
Wo Tricks und trüber Handel wallen, trifft man sich in Wandelhallen