„Es ist verrückt das so viele in die deutsche Föhrderung müssen wesswegen es der Steuerzahler zahlen muss das sie Deutschlernen und nicht selber! Es sollen nur noch Ausländer in die Schweiz komen und Deutsch reden. Man muss zuerst eine Prüfung machen an der Grenze und wer es nicht kann muss gehen und zwar sofort nicht noch Asylantenstatus machen und Geld bekommen als das sie noch länger bleiben. Wann merkt es die Politik entlich das es genug ist mit Einwanderung ohne kein Wort richtig Deutsch?“
srf online, 3.11.2014, User-Kommentar zu Deutsch-Stützkursen in Basel vor der Einschulung. Ich lasse den (sehr schweizerischen) Namen und Vornamen der kommentierenden Person aus dem „Kt. Zürich“ weg – und die Frage, ob es sich um einen satirischen Beitrag handelt, was eher nicht der Fall ist. Dafür folgende Frage: Und wenn der Schweizer Beamte am Grenzposten in Chiasso zu wenig gut Deutsch spricht ?
Kategorie: Aktualitäten
Pressekonferenz zur FIFA-Fussball-Korruption
Ich kann mich nur wiederholen (Text aus dem Jahr 2011):
Titelschüttler: Wie närrisch – pardon – wienerisch
(s. Video Schüttler 4)
Verse bis 11.9.
In dieser Rubrik werden Ergebnisse meiner Passion für den geschüttelten Vers laufend veröffentlicht. Wenns dann mal zuviel wird, müssen sie vielleicht in ein anderes Gefäss umgeschütte(l)t werden.
11.9.15:
Von Ungarn bis nach Längenschachen – wer mag noch über Schengen lachen ?
12./13.8.15, Fussball: Die von Spielerkauf- und Sportchef Fredy Bickel eigenhändig zum Titelkandidat ernannten Berner Young Boys sind mit 1 Sieg bei je 3 Unentschieden und Niederlagen in die Saison gestartet. Letztes Lowlight: Heimpleite gegen Aufsteiger Lugano. Weiss-Schwarz gewinnt, Gelb-Schwarz sieht nur noch schwarz.
Was für Geister ihn am Wickel bissen, das kann selber nur der Bickel wissen. Statt Riesen-Cracks beim Bahnhof Wankdorf nur Krisen-Racks im Wahnhof Bankdorf. Schtatt z tröime vo dr Meischter-Fiir mache d Läde dicht u d Feischter mir !
27.7.15: Alarm-Meldungen von der Shanghai-Börse. Finanz-Experten und Wirtschafts(Wachstums)Gurus kommen angesichts der weltweiten Entwicklungen in Erklärungsnot, der Boom- und Hoffnungs-Markt China trudelt, die Investoren versuchen noch rasch, ihre Gewinne vor dem Absturz ins Trockene zu bringen. Am meisten bluten wieder mal die kleinen Börsen-Neueinsteiger, welche von der Regierung in Peking zum Aktienkauf ermuntert worden waren …
Börsen-Crashs und Waren-Resten: Die weissen sind die raren Westen
18.7.15 Stuckichrigu gewann den Bergchranzschwinget auf dem Weissenstein mit sechs Siegen (Gieu: Bernisch träf für „Sohn“)
Bei der Hitze auf dem Weissenstein: Wer trinkt da nach dem Steissen Wein ? Wenn verliert dr Gieu vo Schtuckis mal ? Nur wenn man ihm die Muckis stahl
26.7.15: Es geht weiter mit Schwung am Berg. Auf dem Brünig verlor Ex-Schwinger-König Wenger Kilu nach 5 Siegen erstmals gegen Von Ah Benji:
D Volks-Seel tuet am Brünig choche, itz isch d Serie vom Chünig bbroche!
Nachtrag 12.8.: Wenger war seit dem Frühling an der Schulter verletzt. Aha, ihm tun die Achseln weh. Die kann man nicht bloss wechseln – aah !
17.7.15: Griechenland-Debatte im Deutschen Bundestag
Wenn einer dann noch Schäuble heisst und anderen auf’s Häuble scheisst
1.- xx.7.15
Guet wär i där Summer-Hitz e nasse, chüele Hummer-Sitz
16.7.15 Das Parlament schluckt die Vorgaben der EU …
(Bestätigung für Puristen: Richtig, ist kein echter Schüttelvers. Nur die Betroffenen werden durchgeschüttelt, vrgl. „Griechenland“, 9.7.)
Zu Kreuze nun die Griechen kriechen: Gesundet Ihr beim Kriechen, Griechen ?
Wieder mal ein Besuch draussen und drinnen, 2.7.15
Kein Anblick eines Hundes Bau’s: Stattlich ist das Bundeshaus
Wo Tricks und trüber Handel wallen, trifft man sich in Wandelhallen
Money makes the world go … ?
Und ewig rufen die Börsen.
Das Fasnachts-Märli, das ich 2010 geschrieben habe, lässt sich laufend mit neuen Beispielen garnieren. Erstfassung mit hommage an die damals noch lebende Trudi Gerster, die ja ein durchaus politisch denkender Märlimensch war. Siehe Maedooof.Märli2010ff.Lesefassung
Ohne (Fussball-) Titel
Die von Spielerkauf- und Sportchef Fredy Bickel eigenhändig zum Titelkandidat ernannten Berner Young Boys sind mit 1 Sieg, 3 Unentschieden und 3 Niederlagen in die Saison gestartet. Letztes Lowlight: Heimpleite gegen Aufsteiger Lugano am 12.8.2015. Weiss-Schwarz gewinnt, Gelb-Schwarz sieht nur noch schwarz. Da kann es einem nur noch schütteln.
Was für Geister ihn am Wickel bissen, kann nur der Fredy Bickel wissen.
Statt Riesen-Cracks beim Bahnhof Wankdorf nur Krisen-Racks im Wahnhof Bankdorf. Schtatt z tröime vo dr Meischter-Fiir mache d Läde dicht u d Feischter mir !
10 Jahre Neue recht Schrei bung
„Ach, haben die russischen Märchenerzähler wieder zugeschlagen und bieten ihren Schweizer Verehrern eine Möglichkeit sich großspurig aus dem Fenster raus zu hängen? Dumm nur dass das in einer gewaltigen Bauchlandung für diese endet, (…)“.
Zitat aus einem Leserbrief auf srf online, 15.11.14, mit der Anmerkung, dass eine Bauchlandung eventuell noch zu überleben wäre, im Gegensatz zum sich Hängen, am Galgen oder zum Fenster raus, erst recht, wenn es großspurig gehandhabt wird, dafür ohne Satzzeichen.
Eigentlich müsste ich als Wort-Komiker Freude an dem Mist haben, der da infolge der Grossen Deutschen Recht Schreibe Reform zusammengeschrieben wird, gerade weil so viel nicht mehr zusammen geschrieben wird. Meine Sammlung von schrägreformierten Wendungen der Neuen getrennt Schreibung (oder heisst es neuen Getrenntschreibung ?) enthält makabre wie vergnügliche Exemplare. Hier ein paar davon, weitere gerne auf Anfrage.
„Hillary Clinton und Barack Obama liegen praktisch gleich auf.“ Es war kein republikanischer Hetzer, der mit diesem Satz unverdauliche Demokraten in die Pfanne hauen und gleichzeitig für ungeniessbar erklären wollte. Nein, solches schrieb srf online am 5.2.2008 zu den Vorwahlen der Demokratischen Partei, vermutlich ohne bewusste kannibalische Hintergedanken. Ebenfalls ohne schrägen Blick auf die Polizei textete „Blick online“: „Die bisher grösste Menge Heroin, total 53 Kilo, hatte die Zürcher Polizei 1996 sicher gestellt.“ Es wäre ja üble Nachrede, wenn nicht Beamtenbeleidigung, der Polizei zu unterstellen, es sei vermutlich sicher, dass sie das Heroin gleich selber gestellt habe, um einen Fahndungserfolg sicherzustellen. Aehnlich das Missverständnis im werbemail einer online-Spielbank: „Das Leitmotiv dieses Casinos ist es sie zufrieden zu stellen“. Und der Polizei zu übergeben, weil diese zu wenig Heroinfunde ausweisen kann ? Mit „sie“ ist übrigens „Sie“ gemeint, also der erhoffte Casino-Kunde. Aber die Frage der gross Klein Schrei bung ist im mail- und socialmedia-zeitalter auch nicht mehr so wichtig wie die Kommasetzung die auch gemäss Duden grosszügiger gehandhabt werden darf aber das ist wieder ein anderes Thema nicht wahr.
„Wir haben einer grossen Mannschaft gegenüber gestanden“, zitiert srf online am 28.6.15 Kolumbiens Fussball-Torhüter Ospina. Was haben die Kolumbianer den Argentiniern gestanden ? Dass sie absichtlich verloren hätten ?
„Die maroden Wasserleitungen unseres Clubhauses werden still gelegt.“ Welches Sportvereinsorgan solches vermeldete, werde ich nicht preis geben (oder heisst es Preis geben, verdammt nochmal, oder noch mal ?!). Schliesslich sind da fachkundige und ehrenamtliche Krampfer am Werk. Und sie ehren amtliche Kontrollen, weil sie ja nur sprachlich still und heimlich kaputte Leitungen gelegt haben (nicht „sprachlich, still und heimlich“, denn dann hätten sie wirklich).
„Um 8.15 Uhr Ortszeit wirft der US-Bomber «Enola Gay» die erste Atombombe über der japanischen Stadt Hiroshima ab. Die Stadt wird dem Erdboden gleich gemacht.“ Makabre Aktualität des Gegenteils.
Da wirkt das folgende Zitat aus einer ansonsten PPPP (perfekten Power-Point-Präsentation) schon fast tröstlich: „zu Nichte machen“. Da mag sogar der Neffe lachen.
Und noch aus der website eines Seerestaurants, das eine Angestellte sucht: „Stellenantritt: nach über Einkunft“. Dieses letzte Beispiel aus dem weiten Feld des verzweifelt vorauseilenden Getrenntschreibe-Gehorsams soll zeigen, warum ich nur „eigentlich“ Freude habe an dem Ganzen. Die Rechtschreibereform trat ja an, um den „normalen“ Schreibenden die Rechtschreibung und damit die Kommunikation einfacher zu machen – und hat das Gegenteil erreicht. Und das ist auch das Gegenteil von lustig.
An ihren Zitaten sollt Ihr sie erkennen
Schon lange beschäftigt mich die Selbstgerecht- und -herrlichkeit der vereinigten Wirtschafts-Experten. Offensichtlich auch andere, wie ich erleichtert feststelle. Was andere treffend sagen, muss ich nicht selber nochmals erfinden.
“ Was den Dilettantismus anbetrifft: Diesen sehe ich eher bei den sogenannten Wirtschaftsexperten. Das sind doch auch Dilettanten, weil sie glauben, die Krise sei rein ökonomischer oder finanztechnischer Natur, und deswegen dilettieren sie in der Sozialpolitik, in der Kulturpolitik, in der internationalen Politik, in der Psychologie – denn alle diese Faktoren spielen bei der Krise eine Rolle.“
Paul Konrad Liessmann, Philosoph, Uni Wien
Zwischen Hiroshima und Nagasaki
Genfersee, 6.8.2015, 70 Jahre nach Hiroshima, 3 Tage vor dem Tag 70 Jahre nach Nagasaki. Ein Beitrag ohne satirische Hintergrundnote.
Hochzeit der Geschichtsberichterstattung und der Geschichtsklitterung. Alle wollen ihr Recht und ihre Lebensgeschichte erhalten über der Frage, ob die Bomben kriegsentscheidend waren oder Abschreckung für die Sowjetunion in der Einflusszone Fernost oder blosse grässliche Tests an Hunderttausenden, oder von allem etwas.
Was immer gleich bleibt: Die Kleinen zahlen die Zeche für das, was in den Köpfen der Grossen sich zusammenbraut. Und führen es aus. Und die Grossen behalten sich vor, was sie den Kleinen davon erzählen wollen und was nicht.
Geschichte in der Geschichte: Wäre am 9. August 1945 nicht eine dichte Wolkendecke über der Stadt Kokura gehangen, dann wäre das Ersatzziel Nagasaki nicht ausgelöscht worden. So aber drehte die Crew ab, der kleine Knopf in der Hand des kleinen Bordschützen in der kleinen Militärmaschine entliess die kleine Pluto(nium)bombe Fat Man dort, wo die Wolken kleiner waren. Die grosse Wolke traf andere Hunderttausende.
Wunderbarer heisser strahlender Sommer 2015 … Was lässt uns noch hoffen ?
Flucht aus der Schweiz
Der tunesische Captain des Fussballclubs Zürich verlässt die Schweiz. Da hat die Zürcher Polizei ganze Arbeit geleistet, als sie ihn wegen einer Verwechslung auf offener Strasse mit massiver Gewalt packte, zu Boden drückte und abführte, vor den Augen seiner entsetzten Partnerin, und trotz Hinweisen gleich mehrerer Passanten. Ich fragte mich bei diesen Bildern sofort: Wie lange bleiben sie noch in der Schweiz ?
Alles Gute, Yassine Chikhaoui, und vielen Dank für die Genie-Streiche auf unseren biederen Fussballfeldern, trotz der Ausraster, die es auch gab. Begabte Menschen sind halt nicht nur einfach gestrickt. Ein spannender Mensch weniger in der Schweiz – und ein Imageschaden mehr für unser Land.
Nationalbankhymne
Der laufende Wettbewerb für eine neue(n) Nationalhymne(n-Text) wird es schwer haben – auch diese Strophe wird nicht im Siegeskranz dahertreten:
Trittst im Börsenbricht daher, finde ich Dich nicht so fair,
Dich, Vermögens-Scheren Vergrössernder.
Wenn die Nationalbankfonds sich röten,
wär‘ ein andrer Ansatz vonnöten.
Doch die klamme Seele ahnt
in der Schweiz und auch am Rand
Staatsbankrott in Griechenland, und:
Wie gehabt im hehren Euro-Land.