Lieber i de Schlappe chegle als i bruune Chappe schlegle

Er lernte bei den Roma kegeln
und sie bei ihm die Komma-Regeln.
Was hilft wohl mehr zum Weiterleben,
an der Karriere-Leiter weben ?
Wohl dem, der  mitfühlt (- Komma -) , reift
und nicht gegen Roma keift:
Der Stammtisch mit dem Schweizer Bär
macht es manchem braven Beizer schwer.

Wer kann wohl in die Herzen schauen,
die mit üblen Scherzen hauen ?
Druck und Verletzung machen Wut,
Gegenwehr braucht wachen Mut.
Lieber mit den Roma kegeln
mit und ohne Komma-Regeln.

Es wird weiterhin und eifrig „us dr Chuchi plouderet“

Chefkoch Gustave ist immer noch unterwegs, im kulinärrischen Abendprogramm oder bei der kul(tur)inarischen Begleitung von Anlässen:

„Lieber Gusti Pollak, nochmals ganz herzlichen Dank für die „gspürige“ Unterhaltung an meinem 70igsten. Das positive Echo von meinen Gästen möchte ich gerne weiterleiten. Für mich war es ein wunderbares Fest und ein unvergesslicher Tag.“

Und hier das mediale Echo zum Bühnenprogramm:

Us_dr_Chuchi_plouderet

Wieder beim Philo-Slam – als Gewinner

Der Zürcher Treffpunkt Philosophie hat offenbar meine Philosophie-Slam-Ausflüge registriert und mich zu ihrem ersten eigenen eingeladen.
„Inspiriert von Peter Bieris Buch „Wie wollen wir leben?“, dreht sich an diesem Abend alles um diese Frage. Dabei ringen die Slammer mit ihren selbst ausgearbeiteten, philosophischen Texten um die Wahrheit – angefeuert vom Publikum, das wie immer den Gewinner des Abends wählt und diesen damit zum berühmten „Schierlingsbecher des Sokrates“ als symbolischen Preis verhilft :-)“
10 Frauen und Männer liefern ihre 7-Minuten-Texte ab, darunter Kabarettist Gusti Pollak. Obwohl ich versuche, den Schwerpunkt auf den Text zu legen und keine grossen kabararettistischen Eskapaden zu demonstrieren, hilft mir, in der Konkurrenz zu etlichen sehr guten Texten, doch wohl meine Bühnen-Routine zu einem knappen Sieg, einen Punkt vor drei Punktgleichen, denen die Slam-Routine doch auch anzumerken ist. Mindestens mit einem davon hätte ich den ersten Platz gerne redlich geteilt.

Philo-Slam Zürich (117)

Der sokratische Schierlingsbecher erweist sich als sehr lebensbejahendes grosses Glas guten Rotweins, dass ich denn mit allen Mit-Slammer-Innen teile.
Ein lohnender Abend vor interessiertem, mittlerem bis jüngerem urbanem Publikum. Hier der Text SLAM_16.

Gustis Gastro Kabarett 2016

 Ein Mehrgang-Menu in zwei Teilen


koch_gusti_003_web.ticinoFotos: ksm-fotografie, Boltigen

Rückblick:

Die erste Serie mit 7 Aufführungen und 4 verschiedenen Interview-Gästen und Themen im 2. Teil ist vorbei. Die neue „Formel“ hat sich bewährt, die Bezüge zum kulinarisch-kulinärrischen „Us dr Chuchi plouderet“ waren klar und vielfältig und wurden von den Interview-Gästen auf spannende Weise aufgenommen.
Über die Sommerpause werde ich über die Bücher gehen – und vor allem schauen, wie weitere Aufführungsorte (Theater oder Restaurant ?) und ein breiteres Publikum angepeilt werden können.

Am 28. und 29. Februar 2016 startete ich mit einer neuen Programm-Form im ONO Bern. Im 2. Teil nach dem kulinarisch-kulinärrischen „Us dr Chuchi plouderet“ (s. unten) lade ich jeweils einen Gast/eine Gästin zu einem speziellen Thema, das mir am Herzen liegt, zu Tisch, respektive auf die Bühne. Das Interview und allfällige gastliche Beiträge „garniere“ ich mit Texten/Sketches/Liedern und einem Ausklang zum Thema.

Der Start des neuen Programms ging in gelöster und aufgeräumter Atmosphäre im sehr stimmungsvollen ONO-Keller über die Bühne – und in Anwesenheit des Regisseurs Rafael Iten, mit dem ich zum ersten Mal zusammenarbeiten durfte. Ganz herzlichen Dank !

Erster Interview-Gast am 28./29. Februar war Luzius Theiler zum Thema: Mein stream statt Mainstream – Vom Schwimmen gegen den Strom.
Der Berner (Oppositions-) Politiker und Soziologe war wie erhofft und erwartet träf, humorvoll und präzise in seinen Antworten, für die ich weniger auf die aktuellen Vorlagen des Abstimmungswochenendes zielte, sondern auf die Fähigkeit, ein Polit-Leben als zumeist in die Minderheit Verbannter ohne Schaden an Leib und Seele zu überstehen. Was ihm offensichtlich gelungen ist, wie das vielbeklatschte und mit Spannung verfolgte Interview zeigte.

 1./2. Mai: 1. Mai im 21. Jahrhundert – Liberalisieren statt Solidarisieren ?
2015 gab es einen Kongress zur Hundertjahrfeier der Konferenz von Zimmerwald, zu Lenin, Robert Grimm und co. Betuliche Vergangenheits-Betrachtung oder Aufbruch zu neuen Solidaritäten ? In welcher Lage „feiern“ wir heute den 1. Mai ?
Gast des Hauses: Adrian Zimmermann, Historiker, Mitorganisator am Kongress 2015.
 Es waren spannende Diskussionen mit Adrian, ein hin und her zwischen historischen Erwägungen und dem Blick darauf, was das Ganze uns heute noch sagen kann und wir daraus nehmen können. Die älteren Generationen mit ihrer Geschichte, ihren Geschichten zum ersten Mai, zum Kalten Krieg mit dem damaligen Ostblock, ihren Erinnerungen/Kenntnissen vom 1. Weltkrieg, der jungen Generation mit ihrem vielleicht unbefangeneren Zugang zum Thema.
Adrian machte auch mehrmals Bezüge zum ersten Teil „Us dr Chuchi plouderet“, was mir sehr passte, da ich so nicht penetrant darauf hinweisen musste, dass für  mich die Themen nicht zu trennen sind. Weil Essen auch zur Moral gehört und Moral ohne Essen eben schlecht vonstatten gehen kann.

11./12. Juni: Die Kuh – Nutztier, Cash-Cow und Symbol.
Ohne Kuh wäre in der Schweiz vieles anders: Ernährung, Landschaft, Oekonomie, Kultur, Identität. Gast des Hauses: Martin Ott, Biobauer, Co-Leiter Biodynamische Ausbildung Schweiz, Autor des Buches „Kühe verstehen“ und Liedermacher. Wenn einer sich auskennt, dann er.
Bericht siehe unten.

Am 13. Juni: Flüchtlinge und wir – der Ohnmacht begegnen.
Gast des Hauses: Hansueli Albonico, Arzt, Komplementärmediziner, war als Mitglied von Médecins du Monde im Einsatz in Idomeni, das nach der Schliessung der Grenzen zu trauriger Berühmtheit gelangt ist.

Mein Beitrag zum Flüchtlingstag vom 18.6.
Eindrücklich die Bilder, die Hansueli Albonico von seinem mehrwöchigen Einsatz zurückgebracht hatte, über die Menschen, die halfen, über die Menschen, die ihre Dankbarkeit zeigten, einfach nur, weil ihnen geholfen und nicht wie vorher nur zugesetzt wurde. Die einheimischen Griechen, die mit sehr viel Engagement und Professionalität sich einsetzten – obwohl es ihnen selber ja auch alles andere als gut geht.
Eindrücklich auch das Gespräch über Mut, Hoffnung und Optimismus, dass der Einsatz am kleinen Ort auch etwas im Grossen bewirken möge. Médecins du Monde verbinden „aider“ mit „témoigner“, neben der Arbeit für die Flüchtlinge soll auch die Politik an ihre Pflicht erinnert werden, die Ursachen der weltweiten Fluchtströme und des Elends (endlich) anzugehen.

Zur Veranstaltung mit dem Gespräch mit Martin Ott hier der Beitrag der SimmentalZeitung vom 16.6.2016

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1. Teil: Us dr Chuchi plouderet

 

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Wenn Chefkoch Gustave (Kabarettist und Liedermacher Gusti Pollak) aus der Küche plaudert, kann es ja heiter werden. Oder hintergründig. Am besten beides.
Zur Weltlage lässt sich aus kulinarisch-kulinärrischer Sicht einiges sagen, und wer den Braten riecht, wird sich auch bei den kleineren Häppchen köstlich amusebouchieren. Und wenn sich dann noch das nicht immer pflegeleichte  Küchenpersonal einmischt …
Ein Menu, das so heiss gegessen wie gekocht wird. Garniert mit aktuellen, saisongerechten Zutaten.
Oeil extérieur (künstlerische Service-Beratung): Rafael Iten.

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Im 2. Teil … 

 

Gusti Pollak, KulturschaffenderFoto: Julian Pollak

… nach dem kulinarisch-kulinärrischen Programm lade ich einen Gast/eine Gästin zu einem speziellen Thema, das mir am Herzen liegt, zu Tisch, respektive auf die Bühne. Das Interview und allfällige gastliche Beiträge „garniere“ ich mit Texten/Sketches/Liedern und einem Ausklang zum Thema.

 

Die Lohnschere im Kopf

Die Lohnschere wird kleiner, meldet das Bundesamt für Statistik – und srf online setzt sofort einen drauf: „Die Lohnschere schliesst sich langsam“. Erst mal langsam – und erst mal die Zahlen: Die Tieflöhne stiegen in den letzten 6 Jahren um 9,1 %, die mittleren um 6,8 %, die höchsten um 3,6 %.
Wer 44’000 verdient, hat also rund 4’000 mehr in der Tasche, bei 100’000 sind es 6’800 mehr, wer 1 Million verdient, hat „nur“ 36’000 mehr im Sack!

Wie und wo da die Lohnschere sich schliessen soll, kann ich mit meinem armen Tieflohngehirn nicht bewältigen. Hingegen flüstert es mir zu, dass die Lohnschere nur kleiner wurde, weil die Schere im Kopf wieder mal zuschnappte.