3. Platz am Philo Slam Contest 2015: „tierisch gut“. / „Solidarität mit Flüchtlingen“

12. November im vollbesetzten Bieler „Le Singe“: Philo Slam (-Wettbewerb) von tv srf und Bieler Philosophietage (Thema: „Das Tier und wir“).

Ich freue mich über meinen dritten Platz. Alles Weitere, inklusive alle acht 5-minütigen Slams via diesen link:
http://www.srf.ch/kultur/buehne/philo-slam/lene-morgenstern-und-dominik-erhard-gewinnen-den-philo-slam-2015.

Der Text, leicht redigiert gegenüber der Bühnenfassung:
Philo Slam_15_Umschrift_def
(Anm.: „Das Tier und wir. … Wieviel Respekt verdienen Tiere ?“ ist ein Zitat aus der Ausschreibung der Philo-Tage, siehe www.philosophietage.ch).

 

Eindrücklich war die Benefiz-Matinée vom 6.12. in Bern, gemeinsam mit Dänu Brüggemann: Solidarität mit Flüchtlingen

„Einwanderung ohne kein Wort richtig Deutsch“

„Es ist verrückt das so viele in die deutsche Föhrderung müssen wesswegen es der Steuerzahler zahlen muss das sie Deutschlernen und nicht selber! Es sollen nur noch Ausländer in die Schweiz komen und Deutsch reden. Man muss zuerst eine Prüfung machen an der Grenze und wer es nicht kann muss gehen und zwar sofort nicht noch Asylantenstatus machen und Geld bekommen als das sie noch länger bleiben. Wann merkt es die Politik entlich das es genug ist mit Einwanderung ohne kein Wort richtig Deutsch?“
srf online, 3.11.2014, User-Kommentar zu Deutsch-Stützkursen in Basel vor der Einschulung. Ich lasse den (sehr schweizerischen) Namen und Vornamen der kommentierenden Person aus dem „Kt. Zürich“ weg – und die Frage, ob es sich um einen satirischen Beitrag handelt, was eher nicht der Fall ist. Dafür folgende Frage: Und wenn der Schweizer Beamte am Grenzposten in Chiasso zu wenig gut Deutsch spricht ?

Eine Menge absolute Einzelfälle

„Bund“ vom 2. Oktober 2015: Zwei Berner Polizisten, die einen Festgenommenen gequält hatten, wurden wegen Amtsmissbrauch und Sachbeschädigung verurteilt, in erster Instanz, es gilt nach wie vor die Unschuldsvermutung. Dennoch ein Kommentar zu einem aufschlussreichen Kommentar des stellvertretenden Kommandanten.

Wenn der Vize-Kommandant der Kantonspolizei, Peter Baumgartner, sagt, es handle sich bei den Vorfällen mit den zwei Polizisten um einen „absoluten Einzelfall“, dann deutet das nicht auf eine verantwortungsbewusste Verarbeitung der Affäre.
Eine ganze Reihe von Leuten im Polizeicorps hatten doch intensiv mit den Verurteilten zu tun, bei Rekrutierung, Ausbildung, Prüfung, Einstellung, als Vorgesetzte, Ausbildner, Psychologen, Personalchefs, Einsatzleiter, auch als Kollegen. Dass die Zwei vom Charakter und von der Persönlichkeit her für ihre Aufgabe allenfalls ungeeignet sind, hat von all diesen Leuten kein einziger bemerkt. Sind das auch alles absolute Einzelfälle ? Das wären dann relativ viele …

 

 

Nine eleven

14 Jahre ist es her. Was haben wir verinnerlicht ?
9/11 = Ground Zero des islamischen Terrors. Punkt.
Verschwörungstheorie: umstritten. Die öffentliche Meinung wird schon mit der Benennung V-Theorie in richtige Bahnen gelenkt, der Begriff hat sich fast fraglos und hinterfraglos durchgesetzt.
Eine grosse Anzahl US-Soldaten im Irak glaubte, Saddam Hussein müsse wegen 9/11 bestraft werden. Und vielleicht noch wegen den Massenvernichtungswaffen.
Den Begriff Verschwörungstheorie hat hier niemand verwendet.

Wir haben gelernt: 9/11 ist weder ein Porschemodell noch der 9. November. So weit ist die offizielle Geschichtsschreibung gesichert.

worldwide.wachsdumm.com

Das chinesische Wachstumswunder sackt ab. Die chinesischen Rezepte dagegen ? Eigenkapital der Banken senken, Pensionskassen an die Börse. Alle die verheerenden Massnahmen, deren Folgen wir hier momentan mit grosser Mühe zu korrigieren versuchen, werden in China getreulich wiederholt. Im Wort „Experte“ steckt „perte“ drin, französisch für Verlust. Eine Expertise wäre dann eine nachträgliche Erklärung für einen Verlust. S. auch Schüttelvers aktuell zum 27.7.15 und „An Ihren Zitaten sollt Ihr sie erkennen“.

An ihren Zitaten sollt Ihr sie erkennen

Schon lange beschäftigt mich die Selbstgerecht- und -herrlichkeit der vereinigten Wirtschafts-Experten. Offensichtlich auch andere, wie ich erleichtert feststelle. Was andere treffend sagen, muss ich nicht selber nochmals erfinden.
“ 
Was den Dilettantismus anbetrifft: Diesen sehe ich eher bei den sogenannten Wirtschaftsexperten. Das sind doch auch Dilettanten, weil sie glauben, die Krise sei rein ökonomischer oder finanztechnischer Natur, und deswegen dilettieren sie in der Sozialpolitik, in der Kulturpolitik, in der internationalen Politik, in der Psychologie – denn alle diese Faktoren spielen bei der Krise eine Rolle.“
Paul Konrad Liessmann, Philosoph, Uni Wien

Zwischen Hiroshima und Nagasaki

IMG_2037.6.8.15.LémGenfersee, 6.8.2015, 70 Jahre nach Hiroshima, 3 Tage vor dem Tag 70 Jahre nach Nagasaki. Ein Beitrag ohne satirische Hintergrundnote.
Hochzeit der Geschichtsberichterstattung und der Geschichtsklitterung. Alle wollen ihr Recht und ihre Lebensgeschichte erhalten über der Frage, ob die Bomben kriegsentscheidend waren oder Abschreckung für die Sowjetunion in der Einflusszone Fernost oder blosse grässliche Tests an Hunderttausenden, oder von allem etwas.
Was immer gleich bleibt: Die Kleinen zahlen die Zeche für das, was in den Köpfen der Grossen sich zusammenbraut. Und führen es aus. Und die Grossen behalten sich vor, was sie den Kleinen davon erzählen wollen und was nicht.
Geschichte in der Geschichte: Wäre am 9. August 1945 nicht eine dichte Wolkendecke über der Stadt Kokura gehangen, dann wäre das Ersatzziel Nagasaki nicht ausgelöscht worden. So aber drehte die Crew ab, der kleine Knopf in der Hand des kleinen Bordschützen in der kleinen Militärmaschine entliess die kleine Pluto(nium)bombe Fat Man dort, wo die Wolken kleiner waren. Die grosse Wolke traf andere Hunderttausende.
Wunderbarer heisser strahlender Sommer 2015 …  Was lässt uns noch hoffen ?

Flucht aus der Schweiz

Der tunesische Captain des Fussballclubs Zürich verlässt die Schweiz. Da hat die Zürcher Polizei ganze Arbeit geleistet, als sie ihn wegen einer Verwechslung  auf offener Strasse mit massiver Gewalt packte, zu Boden drückte und abführte, vor den Augen seiner entsetzten Partnerin, und trotz Hinweisen gleich mehrerer Passanten. Ich fragte mich bei diesen Bildern sofort: Wie lange bleiben sie noch in der Schweiz ?
Alles Gute, Yassine Chikhaoui, und vielen Dank für die Genie-Streiche auf unseren biederen Fussballfeldern, trotz der Ausraster, die es auch gab. Begabte Menschen sind halt nicht nur einfach gestrickt. Ein spannender Mensch weniger in der Schweiz – und ein Imageschaden mehr für unser Land.

Nationalbankhymne

Der laufende Wettbewerb für eine neue(n) Nationalhymne(n-Text) wird es schwer haben – auch diese Strophe wird nicht im Siegeskranz dahertreten:
Trittst im Börsenbricht daher, finde ich Dich nicht so fair,
Dich, Vermögens-Scheren Vergrössernder.
Wenn die Nationalbankfonds sich röten,
wär‘ ein andrer Ansatz vonnöten.
Doch die klamme Seele ahnt
in der Schweiz und auch am Rand
Staatsbankrott in Griechenland, und:
Wie gehabt im hehren Euro-Land.